Der Jahrmarkt
Froh gebärdet sich die Welt
In des Städtchens Runde
Und der Lärm des Marktes gellt
Schon seit früher Stunde.
Nach dem Jahrmarkt geht es streng
Meines alten Städtchens.
Dort ein Bursch im Volksgedräng
Fasst die Hand des Mädchens.
Emsig denken Weib und Mann
Schon an Bub‘ und Schenke;
Doch ich zweifle, ob daran
Auch ihr Knabe denke.
Jugendliches Augenlicht
Seh‘ ich heimlich kosen;
Vater, Mutter, merken’s nicht
In dem Menschentosen.
Nur ich selber, liebewarm,
Hab‘ es wahrgenommen,
Wie dort mitten in dem Schwarm
Holde Glut entglommen.
In des Städtchens Runde
Und der Lärm des Marktes gellt
Schon seit früher Stunde.
Nach dem Jahrmarkt geht es streng
Meines alten Städtchens.
Dort ein Bursch im Volksgedräng
Fasst die Hand des Mädchens.
Emsig denken Weib und Mann
Schon an Bub‘ und Schenke;
Doch ich zweifle, ob daran
Auch ihr Knabe denke.
Jugendliches Augenlicht
Seh‘ ich heimlich kosen;
Vater, Mutter, merken’s nicht
In dem Menschentosen.
Nur ich selber, liebewarm,
Hab‘ es wahrgenommen,
Wie dort mitten in dem Schwarm
Holde Glut entglommen.
Frühling
Nun ist er endlich kommen doch In grünem Knospenschuh; "Er kam, er kam ja immer noch" Die Bäume nicken sich's zu.Sie konnten ihn all erwarten kaum, Nun treiben sie Schuß auf Schuß; Im Garten der alte Apfelbaum, Er sträubt sich, aber er muß. Wohl zögert auch das alte Herz Und atmet noch nicht frei, Es bangt und sorgt; "Es ist erst März, Und März ist noch nicht Mai." O schüttle ab den schweren Traum Und die lange Winterruh: Es wagt es der alte Apfelbaum, Herze, wag's auch du. |
Glück
Sonntagsruhe, Dorfesstille,
Unterm Herde nur die Grille
Musizieret durch das Haus.
Theodor Fontane
Herbstzeit-Tango
O trübe diese Tage nicht,
Sie sind der letzte Sonnenschein,
Wie lange, und es lischt das Licht
Und unser Winter bricht herein.
Dies ist die Zeit, wo jeder Tag
Viel Tage gilt in seinem Wert,
Weil man's nicht mehr erhoffen mag,
Dass so die Stunde wiederkehrt.
Die Flut des Lebens ist dahin,
Es ebbt in seinem Stolz und Reiz,
Und sieh, es schleicht in unsern Sinn
Ein banger, nie gekannter Geiz;
Ein süßer Geiz, der Stunden zählt
Und jede prüft auf ihren Glanz,
O sorge, dass uns keine fehlt
Und gönn' uns jede Stunde ganz.
Theodor Fontane
Nur mit dir
Nur mit dir möchte ich den ganzen Tag fröhlich rumsingen
Möchte tanzen und lachen, viel Zeit mit dir verbringen
Nur mir dir kann ich auch Trauermomente ertragen
In deinen Armen kann ich weinen und klagen
Nur mit dir will ich mein restliches Leben verbringen
Nur mit dir kann ich sein, wie ich bin.
Es ist so schwer zu sagen, was ich für dich empfind
die Worte könnens nicht tragen, mein Herz rast so geschwind
ich will dich einfach nur fragen: Bleibst du mein?
Bunter Regenschirm
Du trainierst dein Leben lang den Gesang
Der große Tag ist da, ein Vorsingen juchheissassa!
Das Haar, es sitzt perfekt, wie in einem Prospekt,
es kann nichts schief gehen, sie können dich nur nehmen!
Auf einmal da kommt ein ein Regenschwall
Kein Taxi hält nun an, das ist so asozial
Das Vorsingen ist vorbei, du kommst zu spät!
Die Chance verpasst und das Haar vom Wind verweht.
Oh oh oh, du denkst es kann nicht schlimmer sein
Oh oh oh, denk dran auf Regen folgt Sonnenschein
Oh oh oh, siehts im Moment auch nicht aus,
nimm ‚nen bunten Regenschirm und verkriech dich nicht zu Haus!
Sonnabend um 8, eine laue Sommernacht,
Du willst was essen gehen, mit Freunden, ist das nicht schön!
Geschminkt, gestylt hast du dich im Nu,
gehst aus der Wohnung und ziehst die Tür zu.
Auf einmal da merkst du, es fehlt doch was,
ein Schlüpfer doch kein Rock, du wirst kreideblass!
Du hörst jemand das Treppenhaus hochgehn...
Der Schlüssel in der Wohnung, wie unangenehm
Oh oh oh....
Alles still!
Alles still! Es tanzt den Reigen
Mondenstrahl im Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.
Alles still! Vergeblich lauschet
Man der Krähe heisrem Schrei,
Keiner Fichte Wipfel rauschet
Und kein Bächlein summt vorbei.
Alles still! Die Dorfes-Hütten
Sind wie Gräber anzusehen,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.
Alles still! Nichts hör ich klopfen
Als mein Herz durch die Nacht; -
Heiße Tränen niedertropfen
Auf die kalte Winterpracht.
Theodor Fontane
Dur-Lächeln
Ich fuhr mit meinem Fahrrad
Die Nacht aufnem Bürgersteig
Da kam mir ein Pärchen entgegen
Doch wich kein breit weit zur Seit.
Ich sagte nichts hielt die Balance,
Der Mann aber zu mir sprach:
Scheiß Radfahrer- dit is een Bürgersteig!!!
Doch ich lächelte tapfer in Dur!
Familientreff, alle beisammen,
viel Essen und trinken und Spaß
Mein Opa und ich in der Küche
Mein Freund neben uns und aß
Da schaute mein Opa mich an
Und stellte nun folgendes fest:
Irgendwas macht ihr falsch- der wird immer dünner und du immer dicker!
Doch ich lächelte tapfer in Dur!
Spaziergang im Zoo mit’ner Freundin
Die Sonne schien auf unsre Haut
Da plötzlich, ein Reier umfliegt uns
Und kackt mit viel Schwung auf mein Haupt
Ne ältere Dame saß bei uns
Und lachend sprach sie mich an:
Hihi- Vogelschiete!
Doch ich lächelte tapfer in Dur!
Ich komme am Abend nach Hause
Beschissen, beschimpft, korpulent
Mein Freund in der Küche am kochen
Und fragt wie ich Pasta jetzt fänd
Da platzte mir letztlich der Kragen
Und ich schrie den Armen an:
Lasst mich doch endlich alle in Ruhe!
Doch ER lächelte tapfer in Dur!
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